Die Hilfsorganisation „Nachbarn in Not“ ist für Susanne R. der letzte Anker
Von Renate Lück
Bei Susanne R. ist vieles schief gelaufen – persönlich und gesundheitlich. Immer wieder versuchte sie, sich aufzurappeln. Aber Depressionen und medizinische Probleme machten ihr unaufhörlich das Leben schwer. Dank „Nachbarn in Not“ kommt sie nun auf die Beine.
Ihre Ausbildung brach sie ab, als sie ihr erstes Kind erwartete. Anschließend wurde es auch nichts mehr, weil sie gleich noch eins bekam. Sie arbeitete zwischendurch in Minijobs, während ihre Eltern die Kinder hüteten. Obwohl die Beziehung zu ihrem Partner nicht besonders glücklich war, wurde sie zum dritten Mal schwanger. Doch das Baby starb bei der Geburt. Das stürzte Silvia P. in ein Trauma. Sie fürchtete sich vorm Krankenhaus und vor Ärzten. Sie ging auch nicht zum Zahnarzt, was für ihr Gebiss verheerend war. Als sie bei einer Operation in Vollnarkose versetzt wurde, biss sie die Zähne so heftig aufeinander, dass einige ausfielen. Unter den kaputten Zähnen hatten sich schon Zysten gebildet.
Deshalb war eine größere Reparatur unumgänglich. Da Susanne R. schon in Panik gerät, wenn sie nur an einen Zahnarzt denkt, wurde ein Mediziner gesucht, der Erfahrung mit Angstpatienten hat. Die Krankenkasse stufte ihren Zustand als Härtefall ein und übernahm die Leistungen, jedoch nicht die Vorbehandlung, die der Arzt für unbedingt nötig erachtete. Da Susanne R. von aufstockendem Arbeitslosengeld II lebt, überschritt dies bei Weitem ihr Budget und ihre Familie konnte sie finanziell nicht unterstützen. Damit sie das neue Jahr nicht gleich mit Schulden beginnt, bat die Sozialarbeiterin als letzten Anker „Nachbarn in Not“ um Hilfe.