Von Renate Lück
Susanne T. hatte viel Pech in ihrem Leben. Das war auch ein Grund dafür, warum sie so viel gegessen hat. Eine Sozialarbeiterin hilft ihr nun, aus der Spirale von Bewegungsunfähigkeit, Schmerzen und Essen herauszukommen. Und ein bisschen trägt auch „Nachbarn in Not“ dazu bei.
Die 35-jährige hat zwei kleine Kinder. Der Vater des Achtjährigen verließ sie schon während der Schwangerschaft und zahlte auch keinen Unterhalt. Nach einigen Jahren lernte sie einen anderen Mann kennen, von dem sie sich etwas Besseres erhoffte. Er hatte Arbeit und die Beziehung entwickelte sich gut. Sie wurde wieder schwanger und auch der Vater freute sich auf das Kind. Doch nach sechs Monaten Familienleben fand er das zu anstrengend und verließ Frau und Kinder. Es besteht kein Kontakt zu seinem Kind und es gibt keine Unterhaltszahlungen.
Schon während der zweiten Schwangerschaft hatte sich viel Wasser im Körper von Susanne T. eingelagert, was zu spät behandelt wurde. Die Folge sind starke Schmerzen in den Beinen, was sie besonders plagt, wenn sie in der Küche steht und abwaschen muss. Es gibt keinen Warmwasseranschluss und ihre Spülmaschine ist kaputt. Susanne T. konnte das Übergewicht nach der Schwangerschaft nicht abbauen und aß aus Verzweiflung immer noch mehr. Da sie aber in diesem Zustand mit ihren Kindern nicht spielen oder spazieren gehen kann, will sie die Situation nun ernstlich ändern. Nach vielen psychologischen Gesprächen stimmte sie einer Magenverkleinerung zu.
Wenn sie dann wieder schmerzfrei ist und sich bewegen kann, denkt sie auch an eine Wiederaufnahme ihrer Arbeit. Zur Zeit lebt sie von Arbeitslosengeld II, wovon sie keine Spülmaschine kaufen kann. Um sie zu entlasten, bittet die Sozialarbeiterin „Nachbarn in Not“ um einen Weihnachtszuschuss, um Susanne T. das Leben zu erleichtern.