Von Renate Lück


Manchmal muss es schnell gehen. Claudia M. wurde von ihrem Ex-Freund überfallen und beraubt. Da er ihre Tasche mit dem Monatsbudget mitnahm, hatte sie kein Geld mehr für sich und ihre Kinder zur Verfügung. „Nachbarn in Not“ half.


Die Ehe ging schon schief. Claudia M. arbeitete und brachte ihre Familie durch, auch wenn das Geld knapp war, denn ihr Mann zahlte keinen Unterhalt. Bei einem Fest lernte sie einen netten Nachbarn kennen und hoffte auf einen Neustart. Doch sie kam vom Regen in die Traufe. Der Freund, der zuerst so charmant war, entpuppte sich mit der Zeit als äußerst gewalttätig. Als sie sich von ihm trennte, drohte er, sie umzubringen, wenn sie nicht zu ihm zurückkomme. Da er sie immer wieder verfolgte, zeigte sie ihn an und erwirkte ein Annäherungsverbot. Doch an einem Wochenende brach er in ihre Wohnung ein. Claudia M. verbarrikadierte sich in einem Zimmer und rief die Polizei. Doch bis sie ankam, nahm der Mann ihre Tasche mit dem Geld und allen Ausweisen und verschwand.
Er konnte bald darauf festgenommen werden. Die Tasche wurde in einem Mülleimer gefunden, doch das Geld war weg. Claudia M. war froh, den Überfall heil überstanden zu haben und wenigstens nicht alle Papiere neu besorgen zu müssen. Aber wie sollte sie nun mit ihren Kindern den Monat überstehen? Sie
ging zur Sozialberatung ins Haus der Diakonie in Böblingen. Die Sozialarbeiterin gab ihr Gutscheine für den Tafelladen und den Tipp, direkt im Supermarkt nach Lebensmitteln kurz vor dem Verfallsdatum zu
fragen. Außerdem beantragte sie Alg II, da die Verkäuferin Anspruch auf ergänzende Sozialleistungen hat. Da mit zwei Heranwachsenden auch noch andere Ausgaben anstehen, bat sie „Nachbarn in Not“ um Unterstützung. Claudia M. atmete auf, keine Angst mehr um ihr Leben haben zu müssen und gute Beratung auch für ihre Kinder zu erhalten.


Frau wird von Ex-Freund überfallen und beraubt