Von Renate Lück
Zum Jahresende erreichen „Nachbarn in Not“ besonders schöne Dankkarten und -schreiben.
Manchmal kurz und bündig: „Liebe Nachbarn, vielen Dank für die Spende Ihnen und allen Spendern. L.M.“ Oder “…und wieder mal HERZLICHEN Dank für die Hilfe! Mit freundlichen Grüßen M.W.“ Manchmal auch länger: „Vielen lieben Dank für die Spende, die ich auf meinem Konto gesehen habe. Eine große Freude für mich in der schwierigen Zeit. Danke auch an Ihre Leser, die das Geld spenden. Wünsche Ihnen allen eine gute Zeit. Lieben Gruß an Sie, I.B.“
Auch von den Ämtern, die die Anträge einreichen, kamen Briefe. Roland Nickel von der Flüchtlingsberatung im Amt für soziale Dienste im Sindelfinger Rathaus schrieb: „Vielen Dank für diese großartige Nachricht und diesen ‚kräftigen Händedruck‘ – das heißt, es ist ja schon eine herzliche Umarmung.“
Saskia Seeger vom Jobcenter mailte an Biggi Haug: „Das ist ja großartig! Herzlichen Dank Ihnen und dem gesamten Verein. Der Kundin wird ein Stein vom Herzen fallen. Ich bin Ihnen sehr dankbar für die Hilfe und auch für die schnelle Rückmeldung.“
Birgit Knaus von der Schuldnerberatung im Diakonieverband Böblingen meldete: „Vielen herzlichen Dank, dass Sie sich so für uns und unsere Klienten einsetzen. Frau W. ist voll im Glück und hat jetzt auch wieder eine etwas positivere Sicht. Wenn sie auch noch das Auto hätte abgeben müssen, wäre sie völlig in eine Depression abgerutscht.“
Die ungewöhnlichste Nachricht kam aber von einer früheren Antragstellerin: „Ich hatte vor elf Jahren Unterstützung durch Ihren Verein erhalten, wo ich immer gesagt hatte, wenn ich es schaffe, dann spende ich den gleichen Betrag zurück, dass jemandem geholfen werden kann, wie ich Hilfe erfahren durfte! Ich bin damals nach Böblingen gekommen und habe als Alleinerziehende von zwei Kids (damals noch eins im Bauch) bei Null angefangen. Dank der Spende konnte ich die Wohnung etwas ausstatten (Esstisch, Stühle, Wandregal). Ich hatte nie mit der Spende gerechnet, weil die Dame vom Gesundheitsamt, die mich an euch empfohlen hatte, meinte, dass man ausgelost wird (wir alle wissen, wie oft man im Lotto gewinnt). Und dann kam die Überraschung! Ich hatte mich wirklich so gefreut! Und heute kann ich es zurückgeben, um jemand anderem eine Freude zu bereiten!“ Der Auslosung widerspricht Geschäftsführerin Biggi Haug, denn „Nachbarn in Not“ unterstützt nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern prüft jeden einzelnen Antrag. Biggi Haug dankte der Frau, „dass Sie in diesen erschwerten Zeiten an uns denken.“