Von Renate Lück
Gabriela P. ist erst 45 Jahre alt, aber mit einer spastischen Lähmung belastet, sodass sie nicht mehr arbeiten kann. Es ist eine Erbkrankheit in ihrer Familie, auch zwei Brüder haben sie. Die Folgen der Krankheit machen sie fertig.
Die Frau kann nur noch sehr schleppend gehen und braucht einen Rollator, um sich überhaupt fortbewegen zu können. Sie arbeitete bei Firma Daimler und bekommt nun eine Erwerbsminderungsrente. Da diese wegen der kurzen Zeit aber zum Leben nicht reicht, bezieht sie ergänzende Grundsicherungsleistungen vom Landratsamt. Sie empfindet ihren Zustand als zutiefst demütigend und weint viel. Da die Erkrankung schnell voranschreitet, hat sie Angst, bald an den Rollstuhl gefesselt zu sein.
Der schlürfende Gang verursacht, dass die Zehennägel drohen, ins Fleisch einzuwachsen. Sie muss also regelmäßig zur Fußpflege. Wegen der Schmerzen benötigt sie täglich starke Medikamente, weshalb sie einen Magenschoner benutzt. Der wird aber von der Krankenkasse nicht bezahlt. Und wegen der Inkontinenz hat sie einen erhöhten Stromverbrauch beim Wäschewaschen. Alles Ausgaben, die sie zusätzliche belasten.
Da sie keine Rücklagen hat und auch kein familiäres Umfeld, das sie finanziell unterstützen könnte, bat die sie begleitende Sozialarbeiterin „Nachbarn in Not“ Gabriela P. auf die Liste für Seniorengeld zu setzen. Das bedeutet, dass sie zweimal im Jahr eine Finanzspritze erhält, die ihr das Bezahlen solcher Nebenkosten ermöglicht.