von Renate Lück
Leila und Hassan R. haben eine typische Gastarbeiter-Biografie. Er hat immer hart gearbeitet, aber wenig verdient. Die Kinder sollten es einmal besser haben. Nun sind die groß und die Eltern haben nicht einmal genug zum Anziehen.
Hassan R. hatte keine qualifizierte Lehre, als er nach Deutschland kam, weshalb er immer nur Jobs als Hilfsarbeiter fand. Die Ausbildung der Kinder war ihm und seiner Frau aber wichtig. Für sie selbst blieb daher kaum etwas als Rücklage übrig. Vor vier Jahren erlitt der 65-Jährige den ersten Schlaganfall und vor zwei Jahren den nächsten.
Nun ist er pflegebedürftig, braucht Hilfe beim Waschen, Anziehen und Essen. Er kann kaum etwas allein machen. Seine Frau pflegt ihn zu Hause. Sie hat Hilfsmittel im Bad und ein Pflegebett und will ohne Pflegedienst auskommen. Der erwachsene Sohn kommt, wenn der Vater umgebettet werden muss oder körperlich schwere Aufgaben anstehen.
Finanziell helfen kann er seinen Eltern aber nicht, da er selbst nicht üppig verdient und eine Familie zu versorgen hat. Hassans und Leilas Renten sind so niedrig, dass sie noch Grundsicherung bekommen. Nun brauchen sie aber dringend Kleidung und Schuhe. Ihr Wunsch wäre ein Teppich im Wohnzimmer, da der Boden sehr fußkalt ist. Die Sozialarbeiterin bat deshalb „Nachbarn in Not“ um eine Spende, damit das Ehepaar etwas besser durch den Winter kommt.