von Renate Lück
Wenn man allein alt wird und die Rente sehr niedrig ist, wirft einen schnell mal etwas aus der Bahn. „Nachbarn in Not“ hilft auch hier.
Irmgard K. arbeitete im Lager einer Textilfirma. Ihr Lohn war gerade ausreichend, aber die Rente danach entsprechend niedrig. Die 78-jährige erhält deshalb aufstockende Grundsicherungsleistungen. Ihre belastende Familiengeschichte versuchte sie lange Zeit durch Alkoholkonsum zu vergessen. Ärzte und Therapeuten halfen ihr, aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Es verlangte ihr große Willensstärke ab, aber sie hat es geschafft.
Zur Ruhe gekommen ist sie auch bei Wanderungen in den Bergen. Das kann sie nun aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Sie hatte einen Herzinfarkt. Außerdem plagt sie eine chronische Bronchitis, und wegen des Tinnitus hört sie schlecht. Das beeinträchtigt auch die Kommunikation mit den Wanderfreunden, die noch leben.
Finanziell belastet hat sie nun aber der nötige Zahnersatz. Der Zahnarzt, der um ihre Lage weiß, hat die Behandlung schon so kostengünstig wie möglich gestaltet. Aber es bleibt noch ein Restbetrag, den die Krankenkasse nicht übernimmt.
Die Sozialarbeiterin, die den Antrag bei „Nachbarn in Not“ für sie stellte, bat auch darum, die bescheidene und freundliche Frau in die „Seniorenliste“ aufzunehmen. Dann wird sie regelmäßig besucht und – wenn nötig – unterstützt.